Budget, Personal oder etwas ganz anderes – was sind eigentlich die Stolpersteine bei der Einführung von DevOps? In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die größten DevOps-Hindernisse.
Generell sollte Entscheidern bewusst sein, dass die Einführung von DevOps kein Schnellschuss ist. DevOps ist komplex und benötigt neben technischen auch organisatorische Voraussetzungen innerhalb eines Unternehmens. Autor Frank Pienta findet in einem Fachartikel online sehr deutliche Worte: „Die technischen Hürden zu DevOps [sind] einfacher zu überwinden als die kulturellen und organisatorischen.“
Ambitionen bei DevOps
2020 veröffentlichte das international agierende Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC eine Studie zum Stand von DevOps in Deutschland. Dazu wurden branchenübergeifend IT- und Fachentscheider aus 205 Organisationen mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass DevOps hierzulande endgültig angekommen ist. So beabsichtigen über 60% der Unternehmen bis 2022 mehrheitlich mit DevOps-Prozessen zu entwickeln.
Die Sache mit der IT-Kultur
Bleibt die Frage warum „nur“ 60% der Unternehmen die Nutzung von DevOps so ambitioniert verfolgen und diese Zahl nicht deutlich höher ist? Tatsächlich wurden im Zuge der Studie ebenfalls die größten DevOps-Hindernisse bei der Einführung ermittelt. Die Top 5 sind demnach:
- IT-Kultur und Beharrungsvermögen: 34%
- Integration von Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb: 33%
- Reife der Tools und der Anwendungen: 29%
- Festlegen und Beschließen gemeinsamer KPI: 27%
- Fehlendes Budget: 27%
Gerade beim ersten Punkt „IT-Kultur und Beharrungsvermögen“ wird deutlich, wie wichtig die Rückendeckung der verantwortlichen Managementebene ist. Ohne Unterstützung auf Führungsebene lässt sich DevOps nicht erfolgreich einführen. In diesem Zusammenhang fällt oft der Begriff „DevOps-Kultur“, dem wir einen eigenen Artikel gewidmet haben. In ihr finden verschiedene Kulturansätze zusammen, die ein Rahmengefüge für DevOps bilden.
Die „Integration von Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb“ wird als zweiter Punkt genannt. Dabei gehört doch gerade dieser Aspekt zu den erklärten Zielen einer Einführung von DevOps: Die Zusammenarbeit zwischen Softwareentwicklung und IT-Betrieb zu verbessern. Zum Zeitpunkt der Studie gelang das gerade mal bei 8% der Unternehmen.
Erfolg mit KPIs messen
In unserem Überblick zu DevOps verweisen wir darauf, dass es schwierig ist allgemein gültige Key-Performance-Indikatoren (KPIs) zu definieren. Begründet ist dies in den unterschiedlichen Voraussetzungen, die sich in den Unternehmen vorfinden. Umso interessanter ist, dass das „Festlegen und Beschließen gemeinsamer KPI“ auf Platz 4 der Liste rangiert. Die Verfasser der Studie machen darauf aufmerksam, dass in der Regel IT-basierte KPIs fixiert werden. Business-relevante KPIs wie zum Beispiel „Benutzerzufriedenheit“ hätten bisher das Nachsehen. Zusätzlich werden KPIs auf Organisationsebene empfohlen. Nur so lässt sich der Nutzen von DevOps für das gesamte Unternehmen wirklich messen.