Wer DevOps erfolgreich einsetzen will, braucht dazu die richtige Kultur im Unternehmen. Sonst scheitert sie bereits im Kopf. Bei dieser Aussage sind sich Experten einig. Aber was hat es genau mit der DevOps-Kultur auf sich? Welche Rolle spielen dabei agile Methoden und was ist bitte schön Kaizen? Wir haben die Antworten darauf.
Wie in unserem Überblick zu DevOps ausgeführt, besteht das Ziel von DevOps in einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Software-Entwicklung (SE) und IT-Betrieb. Technische Lösungen außen vorgelassen, ist dafür ein passender Kulturansatz für alle Beteiligten notwendig. Letzterer spiegelt sich in einer gelungenen DevOps-Kultur innerhalb eines Unternehmens wider.
Weg mit den Silos
Wie wichtig eine DevOps-Kultur ist, hat schon John Willis, Vordenker und Fachautor, in seinen fünf Grundlagen zu DevOps ausgeführt. Tatsächlich nennt er als erste Voraussetzung Culture (dt. „Kultur“). Es folgen Automation (dt. „Automatisierung“), Lean (dt. „Verschwendung vermeiden“), Measurement (dt. „Messbarkeit“) und Sharing (dt. „Wissen teilen“). Ohne an dieser Stelle auf einzelne Punkte näher eingehen zu wollen, machen für Willis gegenseitiges Vertrauen, stetiger Informationsfluss sowie Lernbereitschaft wesentliche Bestandteile einer DevOps-Kultur aus. Silos zwischen den einzelnen Bereichen SE und IT-Betrieb werden eingerissen. An ihre Stelle treten fachlich gemischte Teams, deren Expertise zu einem Produkt mit Mehrwert führt. Alle Beteiligten fühlen sich für die Software verantwortlich.
Agile Methoden und DevOps
In der Anwendung greift DevOps einige agile Methoden auf. Von daher ist es wenig überraschend, dass agile Denkkonzepte Teil der DevOps-Kultur geworden sind. Das ist insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit der Beteiligten der Fall. Schon vor 20 Jahren sprachen sich die Unterzeichner des Agile Manifestos deutlich für disziplinübergreifendes Arbeiten aus. So gilt die größte Priorität immer dem Ziel, den Kunden zufriedenzustellen, in dem frühzeitig und kontinuierlich wertvolle Software ausgeliefert wird.
Immer besser mit DevOps-Kaizen
Kaizen was? Kaizen ist japanische Lebens- und Arbeitsphilosophie, die Eingang in die DevOps-Kultur gefunden hat. Übersetzen lässt Kaizen sich als „Veränderung zum Besseren“. Aus dieser Philosophie ist mit Blick auf die Wirtschaft ein methodischer Ansatz abgeleitet worden. Es rückt kontinuierliche und unendliche Verbesserung in den Mittelpunkt aller unternehmerischen Bemühungen. Das Kaizen Institute listet die folgenden fünf Grundprinzipien:
- Know your Customer (dt. „Kenne deinen Kunden“)
- Let it Flow (dt. Lass es fließen“)
- Go to Gemba (dt. Gehe dorthin, wo es passiert)
- Empower People (dt. „Ermächtige Menschen“) • Be Transparent (dt. „Sei transparent“)
DevOps-Kultur kein Selbstläufer
Die DevOps-Kultur teilt eine Eigenschaft mit anderen Kulturansätzen innerhalb von Unternehmen: Sie lässt sich nicht von jetzt auf gleich einführen. Tatsächlich stellt sie beträchtliche Anforderungen an die Ressourcen eines Unternehmens. Dementsprechend ist es wichtig, dass das Management die Etablierung von DevOps vollumfänglich mitträgt. Das Einführen der notwendigen technischen Voraussetzung ist eine Sache, die Menschen dahingehend mitzunehmen eine andere.