DevOps: Der frühe Vogel fängt den Fehler

Fehler sind unangenehm, Fehler sind ärgerlich, Fehler sind teuer. Das gilt ebenfalls für Fehler in der Softwareentwicklung. Dabei ist das frühzeitige Aufdecken von Fehlern nicht nur eine Frage der Qualität, sondern auch ein entscheidender Hebel für die Kundenzufriedenheit.

Die Zufriedenheit des Kunden ist ein hohes Gut, das erheblich auf den Projekterfolg sowie die eigene Reputation einzahlt. Deswegen lohnt es sich, zu den frühen Vögeln bei der Fehlererkennung zu gehören. Tritt ein Fehler in der Softwareentwicklung erst beim Kunden auf, dauert die Behebung einen ganzen Release-Zyklus und der Kunde ist verärgert.

Drei Ansätze zur Fehlererkennung

Es gibt verschiedene Bereiche, in denen sich Fehlern der Riegel vorschieben lässt. In der DevOps-Praxis haben sich die folgenden drei Ansatzpunkte bewährt.

• Continous Integration

Continous Integration (CI) kann als das Sicherheitsnetz für Softwareprojekte betrachtet werden. CI ermöglicht es, durch automatisierte Builds und Tests, Fehler und Inkompatibilitäten zwischen Software-Komponenten sofort nach ihrem Auftreten zu entdecken. Dafür muss ein passendes Branchmodell eingesetzt werden. Das ist in klassischen Entwicklungen oft nicht der Fall. Kurzlebige Feature-Branches sind Voraussetzung, damit CI funktioniert.

Durch die Implementierung von CI können Teams die Qualität ihres Codes kontinuierlich überwachen und verbessern, indem sie sofort auf Probleme reagieren. Dies reduziert den Bedarf an umfangreichen Änderungen in späteren Phasen und führt zu einer effizienteren und kostengünstigeren Entwicklung.

• Pull Requests

Pull Requests (PRs) stellen eine Methode dar, um den zu integrierenden Code zu überprüfen. Vor diesem Hintergrund sind sie ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung innerhalb der DevOps-Methodik, der die Früherkennung von Fehlern ermöglicht.

Durch gründliche Code-Reviews vor der Integration in den Hauptentwicklungszweig können Teams Fehler frühzeitig identifizieren und korrigieren. Dies verhindert, dass Fehler in spätere Entwicklungsstadien oder gar in die Produktionsumgebung gelangen, was zu höheren Kosten und Zeitaufwänden führen würde.

• Open Mind

Es kann nicht oft genug wiederholt werden, das Mindset ist entscheidend. Der Wille, über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus zu denken, ist die Basis für erfolgreiches Arbeiten und umfasst mehr als rein technisches Know-how. Teams müssen dahingehend eine Kultur der Offenheit und des Lernens pflegen.

Das geht nur, indem Silos eingerissen werden. Das ist einer der zentralen Ansätze von DevOps überhaupt mit Blick auf die häufige Trennung von Entwicklung und IT-Betrieb. Aber Silos gibt es zudem an anderer Stelle. Als Beispiel mag hier die altgediente Test-Abteilung dienen. Sie muss nicht am Ende, also erst kurz vor Auslieferung stehen, sondern in jedem Schritt integriert werden.

Eng damit verbunden ist ein weiterer Aspekt, der ein Umdenken erfordert. Test-Code ist produktiver Code und damit Teil des gesamten Prozesses. Wer produktiv und erfolgreich Arbeiten möchte, fängt im Kopf damit an.

Wettbewerbsvorteil nutzen

Unternehmen, die DevOps-Methodiken einführen, können erhebliche Vorteile in der Softwareentwicklung verzeichnen. Durch die ergänzende Implementierung der Testpyramide in Entwicklungsprojekte können sie eine schnellere Markteinführung (Time-to-Market) und höhere Softwarequalität erreichen. Darüber hinaus hilft die Automatisierung der Testprozesse, langfristig Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, was wiederum die eigene Wettbewerbsfähigkeit verbessert.